Home | Musik | Bilder | etc...
Einsatzleitung
Inhalt :  
     
Entscheidungsgewalt   5.03.02
Einsatzleitung   18.07.01
Faulsack   15.10.00
Interne Kommunikation   05.10.00
Geld / Energie   02.10.00
Ungeschliffene Diamanten   Som. '00
I Ging    
Drei Kurze   Okt. '99
Gehirnforschung   Okt. '99
Der berühmte Haken   Sept. '99
Tacheles   Jul. '99
Sie ließen ihn liegen   '98
Altruismus   Frühl. '98
Kunst   16.02.98
Im dunklen Wald    
Sprache   Nov. '97
Geld   Okt. '97
Liebe Gemeinde   Jun. bis
Aug. '97
Der neue Schreibblock   Nov. '96
Tundra    
Demokratie   Jun. '96
Nächtebuch    
Talktime   Jun. '96
Unsterblichkeit   Feb. bis
Jun. '96
Tityrus    
Ach, Onkelchen   Apr. '96
Auszüge aus Briefen    
Anfang   '96 - '97
Bon-Rolle   Ganz alt
 

Auszüge aus Briefen

Von ganz alt bis neu.
Hier kommt womöglich noch mehr zu.



Die technische...

Die technische Entwicklung geht voran. Nur ich muß noch mit der Hand schreiben, dabei hasse ich das !

Für längere Wörter fehlt mir die Geduld und komplizierte Sachzusammenhänge kann man gar nicht so langsam denken wie ich schreibe.

Telephon-kabel-verbindungs-offiziers-patent-schlüssel-kinder-garten. Aufsichtsbeamte, starkbierselige, Zwischen-gerichts-verfahrens-techniker (-krankenkasse, wenn du so willst) Na bitte, geht doch.

Haufen von Deckmanteltaschenspielern, ernsten Gesichts, zusammengerafft (mit freundlicher Hilfe einer Vorrichtung mit der schon Arthur Schnitzler seine Schuhe zuband; leicht überhanggefährdet, an der Spitze aufeinandergeleimt) lachen.
... Bis daß der Flaschenhals lauthals zupackt, die volle Tasche halblaut kleinhackt, sich daran erregt und still auf den Weg macht, in eine Decke gewickelt, und lacht.

...

Tja, einen schönen guten Morgen wünsche ich.

Wie ist das werte Befinden ? Ach, es ist gar nicht Morgen; Was Sie nicht sagen !

Tatsächlich, es ist sogar Abend. Ein trüber Abend nach etlichen schwül-sonnigen Tagen. Sieht sogar nach Niederschlag aus. Oder vielleicht auch nicht. Für mich jedenfalls ein Arbeitstag, oder besser, eine Arbeitsnacht. Es handelt sich hierzulande, vornehmlich heute, um eine Mittwochnacht, die bis zur bildlich gesprochenen Halskrause in heißen Kaffe getunkt wird, um völlig aufgeweichterweise doch nicht umzufallen. Ach ja, ich muß noch Nachschub brauen damit einer in der Fabrik nicht in den Seilen hängt.

{12.06.96 19:57:12} Das ist die aktuelle Ortszeit; Nicht ganz tatsächlich, aber im Moment, irgendwie. In ziemlich korrekt einer Stunde, genauer : in 57 Minuten werde ich mich am Bahnsteig der Linie U5 , Haltestelle Rathaus Friedrichshain, vormals Frankfurten Tor, vormals Rathaus Friedrichshain, vormals Petersburger Straße, demnächst...na, Sie wissen es schon, wie?...genau, Petersburge, befinden; Aktuelle Ortzeit dort : Zeit zum abnippeln, wenn ich mich mal so ausdrücken darf. Ich kann hier hier auch eine Fußnote einblenden. Interessanter aber, das hier : [168: 68 / 11 =89]

Die erste Zahl bezeichnet die Wochenstunden der 24sten Kalenderwoche. Danach kommt die Gegenüberstellung von bereits verbrachten gegen = noch zu bearbeitende Stunden. Selbst der Laie (Anwesende natülich ausgenommen ) bemerkt leicht die Zweiteilung der ersteren Kategorie. Es handelt sich hierbei um

1. wach (?!), und

2. schlafend bewältigte Lebenszeit des Autors (in der 24sten Kalenderwoche, aber das sagte ich bereits, nicht wahr?).

Was der alles kann, dieser Computer !

...

Wegen der erhöhten Gravitation hat mir mein Vermögensberater dringend von Ehemaligentreffen abgeraten. Ganz abgesehen davon gibt es sowieso nichts was mich noch in dieses verkackte Drecksloch (Anwesende natürlich ausgenommen!) locken könnte. Es gibt schließlich wichtigeres im Leben eines Mannes. (?).

In der Hoffnung mich hiermit kurz und bündig unmöglich gemacht zu haben werde ich euch jetzt noch das Rezept für Hippenmasse ausdrucken, was mich um so mehr freut, als ihr eh nicht wißt was Hippen sind, geschweige denn einen vereisten Anschlagkesseleinsatz zur Hand habt um welche herzustellen.

Hippenmasse (1)
100 g Puderzucker 30 g Mehl max. 250 g Orangensaft ½ Orangenabrieb 70 g Butter
allet verquerulieren, und zwar dalli  

Und jetzt noch viel Spaß, trinkt nicht so viel und macht vorher aus, wer fährt!

...

Einfach um ganz sicher zu gehen, daß ich nichts vergessen habe und das es mir irgendwie schon ganz gemütlich gut gehen müßte werde ich dir kurz meine momentane Situation schildern.

Also, links vor mir auf dem Schreibtisch, neben dem Fenster zu Hof (alle Fenster sind zum Hof aber dieses hier auch) thront natürlich die Datenverarbeitungsvorrichtung, müßte man eigentlich mal etwas verspielter gestalten; Moment, ich versuchs mal mit ein paar bunten Tüchern....so, sieht n bißchen krankhaft aus, aber besser. Jetzt muß ich mir erst mal ein neues Halstuch besorgen.

...auch erledigt. Halstuch muß sein, genauso wie lange Unterhose und Flanellhemd zur Isolierung, du verstehst? Thermische Einflüsse von höchsten 17°. Man spart wo man muß, und Herbst ist's geworden. Es ist jetzt...,
...Computer!

-Hier!-
Zeit und Datum, aber ein bißchen ruckartig!
-Sofort, oh Herr und Meister!(Arschloch)
-Aktuelle-Zeit-und-das-Datum-von-Heute:10.09.96 22:23:07.
...ist es also jetzt und im Hintergrund läuft gedämpfte Musik, ein altes Tonband mit verfickt alter, abgewixter Popmusik, leider nur 60 min lang, werde mir also gleich was neues einfallen lassen müssen. Also: Schreibtisch, Autor, halbverhüllter Computer...,
-(selber "halbverhüllt", Arschloch. Halbnackt würde ich sagen.)
Musik, das kann doch nicht alles sein? Tatsache ist, ich habe heute zur Abwechslung mal frei und morgen hab ich zur weiteren Abwechslung auch frei. Ich hab meine Flasche Bier fast leer und wenn ich in die Küche ginge um mir ein neues zu holen würde dort sanft das Licht aus dem halbgeöffneten Kühlschrank scheinen. Aber bevor ich das tue werde ich erst das Tape doch noch mal umdrehen und mir Right said Fred anhören und dann werde ich in die Metallschüssel vor mir greifen, in der, außer dem Eis aus dem abtauenden Kühlschrank, auch eine Flasche Jägerheiser liegt und friert, und mir den ersten Knochenbrecherwärmer eingießen und eingießen. Moment...Na, siehste? Könnte noch kälter sein. Erst mal ein neues Bier. Ist auch nicht besonders kalt. Irgendjemand hat den Kühlschrank offengelassen.

-(Gähn!)-
Aber weißt du was ich dir erzählen wollte? Na, auch egal, erst mal noch ein Meister....! Sexy! Jedenfalls, am 18. hab ich Geburtstag (und wenn ich meinen Perso. erst dann verlängern lasse ist er direkt zehn Jahre gültig, nicht nur 5.), was natürlich prompt meine Familie veranlaßt hat sich anzumelden und einzuladen und mir an den Hals zu werfen und was weiß ich was die sonst noch vor haben. Das liegt daran , daß ich natürlich versuche am entsprechenden Sa. (Im voraus, was eigentlich ziemlich unmöglich ist. Dienstpläne gibt es ca. Fr. für ca. eine Woche, und die Betonung liegt auf ca.) frei zu kriegen, was wohl auch klappt, schließlich bin ich ein fleißiger, gelehriger, pünktlicher, anspruchsloser, hübsch anzusehender, und überhaupt immer fröhlicher (Mit-)Idiot, etc., und so längerfristige zukünftige Planung ihrerseits zugelassen habe, natürlich durch tadelnswert verfrühte, unachtsame Mitteilung meinerseits verursacht, wobei ich allerdings vermute, daß die wesentlichen Eckpunkte (Geburtstag & vermutliche Ankunft der geliebten Person) sich auch so herumgesprochen hätten.

(Dieser Satz erscheint dir einfach, ist jedoch von mir schon nahezu unmöglich verlängert und aufgrund fehlendem Sachverstands wieder zusammengekürzt worden. So geht das. Noch ein Fäderdreister !. Danke. Also bevor ich hier im Sumpf der grammatikalischen ( und Orthographischen) Verwicklungen untergehe versuche ich jetzt erst mal diese einfache und eigentlich allgemein verständliche Aussage die ich immer noch irgendwo in meinem kleinen, süßen Schädel beinhalte jetzt zu Papier (oder Magnetscheibe, oder was auch immer ) zu bringen, ohne abzulenken, oder irgendwelchen Stuß zu erzählen. Ich denke erst mal ne Zigarette drehen und pinkeln, das wär was.... Hab mir erst mal n Brot gemacht. Richtiges Brot, wir ham ja diese Bäckerei direkt an der Haustür, aber die hat eigentlich nur Scheißbrot. Unten an der Warschauer ist ne richtig gute, da gibt's nur, z. B., Laugenbrötchen mit Sesam (statt mit Salz), naja, und so Sachen, die es eben nicht an jeder Bäckerei gibt. Ich weiß ja nicht ob du dich mit Bäckereien so auskennst. Also, ich habe ja schon immer Wert auf gutes Brot gelegt. Auf gute Ernährung überhaupt. Glaube ich jedenfalls. Oder hab ich das im Fernsehn gesehen ? Ach nee, unser Fernseher ist ja kaputt. Aber auf Schreinemakers Bekenntnisse kann ich eh verzichten. Ach, und auf Ernährung eigentlich auch. Obwohl, nee! Ich kaue ja noch.)

Das Problem ist dieses:

Naja, vielleicht sollte ich eingangs die Vorteile eines solchen Besuchs erwähnen, die mich ja auch gewissermaßen zur Anregung eines solchen, Nein, >Anregung< ist entschieden zu irgendwas ausgedrückt, es ist ja nur so, daß ein Auto, also ein Besuch meiner Mutter, der in nächster Zukunft sowieso anstände, natürlich schon gewisse Vorteile...Aber ich habe nicht gemeint, daß Birgit und Markus,.. oder Onkel Detlef, der offenbar schon mehrmals die Absicht geäußert hat, bei Gelegenheit meine Erzeugerin bei einem Berlin-Besuch zu begleiten, icl. Anhang,

Wollte ich nicht. Hab ich auch nicht zu versonstwas. Die wollen jedenfalls kommen.

Weiß auch nicht wieso.

Ist jedenfalls irgendwie Scheiße.

Womit wir bei den Nachteilen wären.

Also, der liebe Onkel möchte immerhin im Hotel übernachten ("..ins Hotel...?") . Ich hab gedacht, ich sag denen, ich bekäme warscheinlich Fr. und Sa. frei (Wohingegen ich versuche Sa. und So.) damit ich wenigstens einen Tag und so,...aber denkste! Die kommen sowieso schon Fr.. Und wann sie fahren weiß der Henker (Scharfrichter Reindels Vertrag lief am 1. Jan. 1896 ab, seine Nachfolge sollte ein Fleischermeister aus Bernburg antreten.)

Jetzt wo Kun Chikago kielä (>Finnische Version von The Day Chicago died<) läuft, denke ich, es ist Zeit für den näxten Jägerkleister :...! Gut, daß ich 'n Handtuch drunter gelegt habe. Und jetzt ne Kippe! So, hab inzwischen mal die Rechtschreibepüfung durchgeführt. Könnte also eigentl. direkt den näxten Jäger... . Moment, Ich glaube wir ham jetzt alles: Autor, halbverhüllter Computer, , Musik, Besuchssituation, momentaner Pegel (ersichtlich aus Satztbau und Inhalt, nicht aus den ständigen Durchstreichungen, die praktischerweise bei der computererstellten Kommunikation zur besseren Verständlichkeit extra erzeugt werden können.) aktuelle Uhrzeit...Computer !
-("...die kleinen Mädchen aus der Vorstadt schlagen alle Feuermelder ein...")-
Hey, Computer, panne, wa?

-Was? Hier, ja!
Uhrzeit !
- (Ähm, moment, ach so)

-Ja sofort:01:10:12
Na also, geht doch.
...
Wixkiste!
...Moment, Musik muß trotz Wiederholung grad mal gewechselt werden...Hey, gut Idee: the-Fuckin'-Culture ! Das verdient wohl den näxten. Tja, ich hab ein Problem, ich hab heute kein Bier gekauft, weil ich dafür den Kasten nicht-voll hätte zurückgeben müssen. deswegen hab ich jetzt noch an Alkaloiden ca. 0,2 l Bier und 0,18 l Jagermeister (auf geschmolzenem Eiswasser) Na egal ich muß jetzt ins Bett ...

...

Hoppla, hatte gestern wohl eine kurzzeitige Kreislaufschwäche. Hab immerhin noch alles gespeichert !

...

Information aus meiner Berufsschulbildung: 1 g Alkaloide hat ungefähr 30 KJ, eine Flasche Rex Pils (z.B.) von 0,5 l und 4,6% Alk. hat also, ...Computer!
-Der schon wieder) Ja bitte?
  W i e v i e l ?
-(Ach Gott, 1% von 1/2 l sind 5g. Das mal 4,6, ähem,,ja:23g. Puh! Und 30KJ mal 23? ...Moment, frage mal das Malprogramm. ... Ja, wollt ich auch grad sagen:)

-690KJ, genau!
also 690 KJ.
Da befragen wir doch mal unsere Unterlagen nach durchschnittlichem Energieverbrauch...4,2KJ / kg / h =Grundumsatz, also bei mir, jetzt mal ohne Computer, 294KJ pro Stunde, im Liegen, bei 20&deg;C und 24 Stunden nach der letzten Mahlzeit. Dazu bei schwerer Arbeit (als solche wird die Arbeit als Koch nämlich gerechnet, mittelschwer bis schwer, also bei mir fast schon schwerst) 630-840KJ, sagen wir mal 800, sind 1094KJ pro Stunde, also mind. eine Flasche Pro Stunde ergäbe immer noch eine Negativbilanz. Aber jetzt kommt der Haken: Die Leber kann pro Stunde nur etwa 7g Alkohol verdauigen.

Tja, Kacke. Nehm ich halt noch die Milz dazu.

Haaaaa,HaHa!

Kleiner Scherz, meinerseits.

Was finden wir denn noch so ernsthaftes in meinen Unterlagen? Fachmathe? Ne. Die Arbeitsblätter zur Addi- und Subtraktion brauch ich noch zu Üben...Na denn, vielleicht 2 Grundsätzte zum Bewegungsablauf:

a) die Bewegungen sollten möglichst in Richtung der Schwerkraft erfolgen

b) die Bewegungen der Hände und Arme sollten möglichst in entgegengestzter Richtung verlaufen.

- ? -

Ansonsten hätte ich nur noch ein paar Begriffe, die zwar noch nicht allgemein annerkannt sind und auch noch keine direkte Bedeutigung haben, die ich mir aber trotzdem notiert habe:

  • Verflögigkeit
  • Düselvertring(s)lauf
  • Framptierung
  • Teilkraut
  • Tannigel

Als nächstes steht da, offenbar ohne Zusammenhang: " Und jetzt kommt ein Lastwagen... " und dann:
"Wir sind wohl ein kleiner Witzbold, wie ? "

...

Lieber Mathias,
Wie geht es dir?
Mir geht es verkackte, blutige Scheiße.
Screaming, fuckin' bloody mess!
Und wie geht es Dir?
Danke, Gut. Das Wetter ist zum Kotzen, und der Strand ist 400km entfernt.

 

...

Und Zack!

weniger als eine woche oder zwei oder so, und schon bin ich wieder da, fit, ausgeschlafen, und mit rotgeränderten verklebten Augen abgeklärt, wenn auch hoffnungsvoll in die Zukunft blickend.

Meine Lebensgeister sind von innerer und äußerer Wärme schon angetaut und der grausame Frost bleibt einfach vor der Tür. Meine Fenster sind mit langem, schwarzen Stoff verhängt. Das erspart mir den Blick auf abbröckelnde Fassaden und den Fassaden und der Kälte erspart es den Blick auf mein ausgelassenes Treiben.

Denn das sieht die Kälte nicht gern!

Auf meiner Kochstelle brodelt ein großer Eimer mit etwas Leckerem um mich zu nähren, in meiner Feuerstelle bläst der Wind, der sonst unangenehm von den Fensterritzen um meinen Hals wehte, jetzt mit aller Kraft gerade einen Haufen Kohlen zu Weißglut auf, die mich die dann ganze Nacht groszügig wärmen werden, so sehr, daß ich mir die Kleider geradezu von Körper reißen werde.

Es wird Winter, hab ich gehört.

Quatsch, und was für einer !

Frühling wird es. Sicher, und bald. Und sonst eben Sommer.

Die Welt ist schlecht und ich bin ein Schwein !

Die Welt ist ein Arschloch ! Schick sie vorbei, ich geb ihr dermaßen auf die Fresse,...!

Passauf, ich hab mir einfach gedacht, ich werde den Speck und die Möhren raussuchen und die Möhren werd ich zerpampen und in den durchgesiebten Rest wieder reintun.

Clever, wa? Und bald werd ich noch n Haufen Kartoffeln schälen, zum reinschmeißen. Mann, hab ich's gut.

Da ertrag ich doch sogar ne Brandblase am Zeigefinger, wenn mein alter großer Ofen zu solchen Höchstleistungen aufläuft.

...

Heute ist Dienstag, der 14. Januar 1997.

Nach wochenlangem Frost von bis zu -20° um Silvester ist es heute sonnig klar und 8° warm.
Bis 18:00 Uhr haben sich hier in Berlin schon 3 Menschen vor Züge geworfen. Einer hat sich verbrannt.
Vielleicht ist es wirklich das Tauwetter. Dinge tauchen aus dem Schnee auf, die besser bis zum Frühlingsanfang vergraben geblieben wären.
Jetzt ragen die tauenden Gerippe in die laue Luft und das einzige Leben das einsetzt ist die Fäulnis.

...

Aber jetzt muß ich erst mal angeben. Ich hab mir n Computer gekauft. Ja. Ich hab nämlich Kohle. Wenn auch nicht mehr lange, wenn ich so weitermache.

Aber.

Ich besitze jetzt: einen Irsinnsrechner, mit sagen haften 166Mhz Taktfrquenz, 16MB Arbeits- und Freizeitsspeicher, 2 GB Feste Platte, 8Fach CD-Rom (Ja, die gibts noch !) was noch?, na jedenfalls eine ganz tolle Vorrichtung, dazu einen kleinen Fernseher auf dem ich mir ankucken kann was der Computer so tut, einen Drucker, der in einer größeren Bratpfanne platz hätte (ist das ein Qualitätsmerkmal? In diesem Fall wohl nicht) und: den billigsten Flachbettscanner den Geld kaufen kann, oder wars der flachste Billigscanner, egal, jedenfalls die passende Ergänzung um meinen Schreibtisch endgültig mit Vobis-Billigartikeln vollzumüllen.

Was ich außerdem habe und woran ich etwas weniger Freude habe, auch wenn ich schon viel (sehr viel, man könnte fast sagen, sehr, sehr viel, eine ganze Menge also) Zeit damit verbracht habe, ist die sogenannte Software.

Ich will dich nicht über Gebühr langweilen, aber es handelt sich um, Scheiß drauf.

Gehts dir gut?

...

Eigentlich egal wann der Tag anfängt, es scheint immer dunkel zu sein. Man sollte da mal ne Untersuchung starten:
Beinflusst düsterer, stundenlanger Schneeregen das Wetter ?

Eine Geschichte:
Es ist die Geschichte von der optimistisch-frohen Stimmung die morgens im warmen Bett wachwird, feststellt, daß es, 1. Mittag ist, und 2. Montag, die sich über all das einfach freut, sogar über den billigen Kaffe und den leeren Kühlschrank und die einen schlagartigen Anfall von Rigor Mortis erleidet und sogar ein bißchen zu stinken anfängt als irgendein Idiot die Vorhänge öffnet.

Was, zum Teufel, ist DAS ? Komm schnell, da muß irgendwas schief gelaufen sein; es ist alles NAß! Rohrbruch oder so. Hey, wo ist meine optimistisch-frohe Dingsbums ? Schon weg ?

So geht das. Da müssen wir wohl wieder mit der träge-abwartenden Depression vorliebnehmen. Die wartet immer unter irgendwelchen staubigen Möbeln. Einkaufen geht die nie. Aber Wäsche waschen muß sie heute wohl noch. Und wenn noch was paßt, dann kommt die auch mal mit in die Maschine.

Komisch, ich kann deine Phobien hier nicht finden, bist du sicher, daß du sie hier in die Trommel ..?, Hey, die Tür! Dreh, Spuck, Prust!

Na bitte, da verwandelt sich dreckicker Graupelregen in sanften Schneefall. Und der Ofen fängt an zu ziehen.

...

Meine Produktivität läßt zwar zu wünschen übrig, aber ich kann doch behaupten, daß ich mich ohne weiteres noch 10 Stunden hintereinander konzentrieren kann.

Allerdings ist das Wort "konzentrieren"gesellschaftlich negativ fremdbelegt, und wird im allgemeinen als die Fähigkeit verstanden etwas unangenehmes nach fremden Anweisungen zu tun.

Diejenigen die sagen kleinere Kinder könnten sich eben noch nicht 6 Schulstunden hintereinander konzentrieren meinen genau das, und habe so gesehen auch recht.

Die anderen, die sagen, Kinder können sich schließlich noch stundenlang mit wasweißichwas beschäftigen, unterschätzen sich selbst wahrscheinlich. Oder vielleicht konnten die das als Kinder auch schon nicht.

Guten Morgen übrigens, Ich werde für die Dauer dieser Leseaktion ihr Brief sein.

Orgasmusschwierigkeiten

18 Uhr, der Tag kann anfangen!

(Komm schon, komm her, mach mich fertig, Versuch`s doch, na?!)

Das obige, seltsame Wort steht da bloß, damit Windows mal danach suchen konnte.
Konnte es.
Hats aber nicht gefunden.

...

Das Wetter ist glasklar und empfindlich frisch, und ich habe beschlossen mir mal wieder so eine richtig rabenschwarze miese Laune zuzulegen. Ich halte das einfach für angemessen, und wenn ich dann erst mal soweit bin, werde ich schon Gründe genug finden. Vielleicht werde ich mir auch noch eine kräftige Grippe zulegen, oder eine von diesen schmerzhaften Blasenentzündungen. Oder eine Rigor Mortis, wenn ichs genauer bedenke. Außerdem sehe ich keinen Anlaß warum mein Kontostand meine Stimmung nicht teilen sollte. Also hab ich Wodka gekauft, der unterstreicht das ganze auch stilistisch. Ich sollte einkaufen gehen, und mich mal wieder richtig über diese Kosumentenverarschung aufregen. Und unschuldige Verkäuferinnen darunter leiden lassen. Oder noch besser, (appropos Wodka) ich sollte Ralf anrufen und ihn wüst beschimpfen und betroffen machen, das hat er verdient.

Oh da fallen mir direkt noch andere ein. Aber das ist heikel; wenn die penetrant resistent, geschweige denn einfach nicht da sind, könnte das zu subjektiven Gemütszustandsverwerfungen führen und im Anschluß die Wahrnehmung verzerren, und wir wollen ja schließlich einen hübschen Rundschlag ausführen, ohne dabei auf spezifische Einzelpersonen einzurasten, die nicht mal zu betreffen sind. Übrigens eine lohnende Sache, sich mal wieder vor Augen zu führen in welchem Verhältniss die eigene Unfähigkeit eigentlich zu der, uns umgebenden, Versumpfung steht. In gar keinem! Und wer jetzt noch auf der scheinbaren Zweideutigkeit im letzten Satz rumreiten will, kriegt was auf die Fresse. (Natürlich wieder keiner da...)

...

Ich mach das schon. schön. Bier. Arbeiten, wo war ich?

Ja, Arbeitstier. ich habe Vorurteile.

Aber.

Mein Voruteil besteht daraus, daß ich den Eindruck nicht loswerde, daß jemand Voruteile gegen mich hat. Gegen Faule Schweine. Ich werde den Eindruck nicht Los, aber das sagte ich bereits.

Wohingegen ein Faulschwein (wie zum schönen Beispiel einfach einmal Ich) hat also gar keine Vordinger gegen diese anderen Dinger,
Arbeitstiere, genau!
Nein, Karrieref...beinah hätte ichs geschrieben.
Also: Verständnißbrobleme, einerseits. Einseitigerseits gegen überwiegend eine Seite. Nämlich die andere. Immer die andere, wir kennen das ja. Aber genug davon.

Ich bin leider (leider) noch nicht betrunken genug um mich nicht immer wieder von ver Rechtschre.i.b.e.f.e.h.l.er.n aufhalten zu lassen. Was weinen Schreibfluß erbheblich dämpft also du weißt schon. Ich lehne es Aab selbst rot unterstrichene (inzwischen ausgeschaltet) oder Auch nur himmelschreiend auffällige Unschreibweisen als ungewollt nicht zur Unkenntnis zu nehemn, Scheiße schon wieder.

...

Wie du so gut wie jeder andere weißt, hinterlässt alles was man auf Cumpotern so tut unauslöschliche Spuren, jeder Schritt ist rekonstruierbär. Wie kommt es dann, daß bei MIR Seitenweise weise Ergüsse undurchsichtiger Ansichen genauso seitenweise aber schneller und nachweislich-spurlos verpuffen wenn ich so ein Ding nur mal ausschalte. Nur ganz kurz, echt!
Spurlos, ich meine unerklärlich, oder einfach nur ärgerlich? Weiß ich selbst nicht mehr so genau, ist ja alles weg.

...

15. März 1998

Weil hier nicht soviel passiert ist, hier eine detaillierte Auflistung der Ereignisse:

Nichts.