Wenn ich daran denke wie bescheuert wir alle eigentlich sind wird mir ganz oft ganz schlecht.
Und andererseits ist es manchmal auch eine Erleichterung.
Daß diese ganze Leute, all die Gesichter, Typen, Menschen nur ein zappelnder Haufen Sinneseindrücke sind, denen ein (überfordertes?) Gehirn hinterherrennt und auch noch versuchen muß, das eine oder andere davon in halbwegs verwertbarer Form zu speichern.
Menschen ohne Erinnerung und ohne Zukunft, klingt schwer vorstellbar, ist aber genau genommen realistischer als das Gegenteil.
Diese Menschen habe kaum mehr eine vage Erinnerung daran, was sie vorgestern gegessen haben und, das ist kein Witz, noch viel weniger wissen sie noch wie sie sich vor 3 Jahren gefühlt haben, oder wer sie damals überhaupt waren.
Natürlich macht es ihnen die Sache einfacher, daß die meisten von Ihnen schon immer, oder zumindest seit ihrem 8. Lebensjahr so waren wie sie sind. Kompliziert wird es, wenn ihnen etwas zustößt und sie etwas verändert, sodaß sie vielleicht merken, daß sie sich tatsächlich überhaupt nicht daran erinnern können wie sie vorher waren. Das schieben sie dann auf den Umstand, der sie verändert hat, oder auf die Tiefgreifigkeit der Veränderung anstatt einzusehen, daß sie sich noch nie gut an etwas erinnern konnten.
In Wirklichkeit steht da ein Gehirn, das ihnen, also einem anderen Teil von sich selbst, bruchstückhafte Eindrucksfetzen als zusammenhängende, umfassende Erinnerung eines langen Lebens präsentieren muß, was es recht gut kann, zum Glück, Erkenntnisslücken lückenlos schließen, ja, dabei ist es richtig gut, wir erinnern uns an den blinden Fleck, nicht zu verwexseln mit dem blinden Fred oder dem blöden Fick, da steht es also nun und simuliert während das fragliche Individuum in der Klemme steckt, was es ja irgendwie immer tut.
Da steckt dann also ein Gehirn in der Klemme, kriegt wie immer völlig hirnrissigen Input, der tagtägliche Wahnsinn, der herkömmlichere Rechenmaschienen regelmäßig mit derselben affenartigen Geschwindigkeit in den Selbstmord treibt zu der diese Gräte heutzutage fähig sind, aber nicht unser Weichbrot, nein-nein. Es ist nicht schnell und es ist nicht konsequent und weil es auch nur dadürch überlebt, bildet es sich ein Lahmarschigkeit und Inkonsequenz seien positiv und vielleicht hat es damit verdammt nochmal sogar recht.
Ich glaube der Text geht mit mir durch.
Das Gehin steckt bis zum Hals im Arsch. Da ist es mit dem Drang zur Selbsterkenntnis natürlich nicht weit her.
Hirnlose Irre, das ist das Bild komma daß ich grade zeichen wollte, ein Rudel Irrer, die nicht wissen wer sie sind oder waren und was sie wollen, aber die überleben, weil sie sich einbilden sie wüßten es, jedenfalls überleben SIE, die Weichbrot-Rechenmaschienen und auch DAS Rennen ist noch nicht entschieden.
Kuck dir doch die Gesichter an!
Die Positive Seite der Eigenschaftenliste ist natürlich die Fähigkeit immense Mengen an Input aufzunehmen, umzubauen und wieder abzugeben; ebenfalls auf der Positivseite wenn auch nicht ganz unumstrittenerweise ist die Tatsache, daß fast alles davon fast völlig automatisch abläuft und davon wiederum fast alles völlig automatisch. Ersteres kann man weinigstens manchmal direkt beobachten, letzteres nur noch effektiv. (kann man das so sagen: effektiv als indirekt, an den Effekten beurteilbar?)
Intressiert sowieso kaum jemanden.
Ich sehe diese Leute da rumwuseln und muß mich vorstellen, daß denen allen bewußt ist, wer sie sind, und was sie alles schon erlebt haben, aber leider stimmt das gar nicht!
Ich stelle mir vor da steht eine riesige Aktenschrankattrappe und alle sind beruhigt, denn sie könnten ja alles nachschlagen, obwohl jede Schublade immer nur >Hab ich leider grad vergessen< oder >Versuchen sie es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal< liefert, weil das ganze Ding in Würglichkeit nur eine Fassade ist.
Ich sehe sie wuseln und denken und immer wieder scheinbar wichtige Sachen in ihren Aktenschrank füttern, der postwendend alles schreddert was er nicht selbst für wichtig hält. Und das ist nicht viel.
Die "Stufentheorie" hab ich grad jemandem erklärt als eine Stufe die man nicht hoch kommt, so daß man schließlich seitlich davon herumknapst, weitermacht und denkt man wird nie da hochkommen, bis man plötzlich merkt, daß man schon seit geraumer Zeit oben steht.
Naja, von oben kann man dann locker ein Seil runterlassen um schnell hoch oder runter zu gelangen.
Wenn sich Leute mit einem gemeinsamen Interesse zusammentun sollte man nicht erwarten, daß sich jeder dann auch möglichst anpasst um noch gleicher zu werden, im Gegentum, man sollte versuchen die Vielfalt möglichst zu steigern um auszugleichen, daß man eh schon einseitig belastet ist.
XXX
Ich hab mir mal irgendwann gedacht, von jetzt an werden Erinnerungen gesammelt, bis die Haare bluten.
Ein schöner Ansatz, passend für die Nachpubertäre Phase, wenn man so halb akzeptiert hat, daß man irgendwann nicht mehr derselbe sein wird, der man noch ist, was aber auch nicht so schlimm ist, wenn man einsieht, daß man kaum eine Ahnung hat, wer man im Moment überhaupt ist;
Und daß man schon zu viel Verantwortung trägt, für Dinge die man schließlich gern getan hat, als daß man versuchehn könnte keine Verantwortung zu übernehmen, indem man nichts mehr tut.
An ihren Taten solst du sie erkennen, sagte ich mir mal zu beiden Punkten.
Also ab, hab ich mir gesagt. Kucken wir nochmal, wenn wir was hinter uns haben!
Jetzt hab ich allerdings bemerkt, daß ich Sachen denke, wie : Klo Putzen? Ich habe in meinem Zivildienst schon mehr Klos geputzt als Du in deinem ganzen.. undsoweiterundsofort.
Fehler!
Nur weil ich das schon mal gemacht habe heißt das nicht, daß ich das wieder so machen könnte.
Thema Erinnerung. (s.O.)
Thema Bewußtsein.
Weiß eigentlich gar nicht mehr wie das so war...
Hab ich inzwischen gar kein´ Bock mehr auf, vielleicht.
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